Da steht er. 1,6 Tonnen Stahl. Mein erstes Auto, ein Peugeot 104 wog etwa die Hälfte. Angesichts dieser Masse Stahl und dem doch etwas schmächtigen 130PS Motörchen stellt sich die Frage:

Was geht.....objektiv?

Die Antwort ist: Einiges. Nachdem die (leichte) Anfahrschwäche überwunden ist. Dann aber. Und wie. Der Allrad-Antrieb nimmt dem glatten Hamburg Spar-Asphalt den Schrecken. Zumindest beim Beschleunigen und wenn man das unsäglich unnütze ESP abgeschaltet hat. Dann geht das Dickschiff mit Schub um die nassen Kurven, dass kein Auto mitkommt. (Achtung: Beim Bremsen trotzdem Vorsicht)...

Bremsen: Sie verzögern. Aaaaaaaaaaaaaber: Zupacken ist was anderes und Standfestigkeit... Naja. Schon nach der ersten Panikbremsung auf der Autobahn (210 auf 100) rubbelte die Bremse. Rennbremsen wären zu empfehlen, aber mit knapp 6k€ doch etwas teuer.

Ein Wort zum Verbrauch: In der Stadt 7, über Land 6,5. Mit Schmackes (Gib alles!) über die Bahn: 9. Alles in allem sparsam eingedenk der Masse...

Geiles Ding insgesamt.

Die Karre ist uralt. Eigentlich. Dennoch: Fahrwerk, Motor, Bremsen, Ergonomie... Eigentlich alles an diesem Auto ist besser als man es in irgendeinem anderen Auto mit 200PS findet. Auch der Verbrauch: gemächlich gefahren (nicht schneller als 180) kommt man an die 10 Liter heran. Ein 75PS Golf verbraucht dann locker 14 Liter. Ohne dass man angemessen schnell unterwegs wäre.

Ein Wort zum Fahren: fast 300Nm klingen angesichts der ganzen starken Diesel nicht viel. Dennoch: Kraft ohne Ende. Vmax bei 240, gut laufende Exemplare gehen Tacho bis 275. Da das Auto kompakt und leicht ist, noch dazu über die maßen neutral und gutmütig, macht die Landstrassenfahrt mehr Spaß als in den meisten anderen Fahrzeugen.

Auch wenn er nicht so toll aussieht: I love this car!

Wirklich schnell ist natürlich was anderes. Aber der Golf ist einer meiner Favourites: Schnell, sparsam (bei normaler Fahrweise), sehr Vertrauen erweckend (mir normalem Sportfahrwerk...).
Dieses Auto gibt keine Rätsel auf:
Vollbremsung aus 210 auf 120: Kein Problem, die Karre hält die Spur.
In der Autobahnauffahrt vollauf s Gas gehen: Der Wagen folgt dem Lenkeinschlag wie ein Muli.

Einzig: Bei schneller Landstraßenhatz werden die Bremsen weich und geben irgendwann auf. Ein Rennwagen ist es also nicht.

Er ist leise, er ist schnell, er ist kommod. Er vermittelt Sicherheit, selbst wenn es mit 190 durch die Kurven der Kasseler Berge geht. In der Standard-Variante läßt die Lenkung allerdings Zielgenauigkeit vermissen, vielleicht hilft ein leichtes Sportfahrwerk ab.

Auf der Landstrasse ist die fehlende Genauigkeit das Haupthindernis zu entspannter Fahrt jenseits der 140.

Der Motor: etwas brummig aber nich schlimm. ordentlich Durchzug unten, aber beim Ausdrehen geht ihm die Luft aus. Bäume ausreissen ist mit dem Schlitten nicht drin. Außerdem hat er ein besonders breites Verbrauchsspektrum. Nach schneller Autobahnfahrt zeigt der Computer einen Durchschnitt von 12 Litern an. Bei gemächlicher Fahrt sind 5 genauso möglich.