'Hier kannste futtern wie bei Muttern!' hieß es in den Sechzigern. Man konnte an der Menge der Autos vor der Tür sehen, wie groß die Portionen waren. Viele Autos: Große Portionen. Mit nach heutigen Maßstäben leckerem Essen hatte das natürlich nichts zu tun.

Bei Stella kann man heute tatsächlich futtern wie bei Muttern. Das liegt sicher daran, daß die Hausherrin das Mahl in Ihrer Einbauküche zubereitet. Ganz einfache Küche wie daheim. Und weil das in Paris etwas anderes ist als in Wanne-Eickel oder Neu-Ulm schmeckt es uns auch. Einfach gut!

Chez Stella
3 oder 9 rue Therése
75001 Paris

Die ganze Stadt voll mit Touristen. Aber das All'Olivo gehört den Einheimischen. Es liegt ganz versteckt und kommuniziert über die Preisliste vor der Tür, daß man hier schon wirklich rein wollen muss.

Wir lassen es uns gut gehen: Eine Goldbrasse mit gegrilltem Gemüse für mich und Nudeln mit Meeresfrüchten für die beste Frau von allen.
Die Goldbrasse wird erst gezeigt und dann in sichtweite filettiert. Sehr anmutig.

Vorher gab es ein Parfait von Aibergine bezeihungsweise Bandnudeln mit Karnickel-Ragout. Zu allem: Weissen Montecarlo direkt aus der Region. Die Crème Brulée ist ebenfalls köstlich. Und so bezahlen wir gerne die fast einhundert Euronen.

Ristorante All' Oliva
Piazza S. Quirico 1
I-55100 Lucca

So was gibt es wohl nur in Schottland: Eine profanisierte Kirche als Bed and Breakfast. Das Ehepaar Urquhardt gibt sein Bestes, um Gastlichkeit zu verbreiten. Die Zimmer sind auch im harschen Frühjahr kuschelig, es gibt eine kleine Bibliothek und ein leckeres Frühstück. Einfach nett.

Da steht er. 1,6 Tonnen Stahl. Mein erstes Auto, ein Peugeot 104 wog etwa die Hälfte. Angesichts dieser Masse Stahl und dem doch etwas schmächtigen 130PS Motörchen stellt sich die Frage:

Was geht.....objektiv?

Die Antwort ist: Einiges. Nachdem die (leichte) Anfahrschwäche überwunden ist. Dann aber. Und wie. Der Allrad-Antrieb nimmt dem glatten Hamburg Spar-Asphalt den Schrecken. Zumindest beim Beschleunigen und wenn man das unsäglich unnütze ESP abgeschaltet hat. Dann geht das Dickschiff mit Schub um die nassen Kurven, dass kein Auto mitkommt. (Achtung: Beim Bremsen trotzdem Vorsicht)...

Bremsen: Sie verzögern. Aaaaaaaaaaaaaber: Zupacken ist was anderes und Standfestigkeit... Naja. Schon nach der ersten Panikbremsung auf der Autobahn (210 auf 100) rubbelte die Bremse. Rennbremsen wären zu empfehlen, aber mit knapp 6k€ doch etwas teuer.

Ein Wort zum Verbrauch: In der Stadt 7, über Land 6,5. Mit Schmackes (Gib alles!) über die Bahn: 9. Alles in allem sparsam eingedenk der Masse...

Geiles Ding insgesamt.

Vor etwa fünf Jahren machte in Deutschland ein Getränk seinen Weg. Latte Macchiatto, oder so. Aufgeschäumte Milch mit einer Spurt Espresso manchmal verwechselt mit dem völlig identischen Cafe Latte, der sich im wesentlichen vom Macchiatto dadurch unterschied, dass er aus einer Spur Espresso mit viel aufgeschäumter Milch bestand. Latte Macchiatto ist in der Regel nicht unter 2,5Euronen zu bekommen.

Unterdessen hat sich im von der Seefahrt geprägten Hansestadt ein ehrlicheres, netteres und wohlschmeckenderes Getränk Bahn gebrochen: Der Galao was nichts anderes ist als portugisischer Milchkaffee. Also auch ein Latte Macchiatto oder so. Zubereitung und Ingeredenzien sind nahezu gleich. Aber serviert wird nicht in Caipirinha-Gläsern, welche sich gar nicht für heisse Getränke eignen, sondern in unzerbrüchlichen Arcoroc Glas-Bechern mit der segensreichen Innovation für Heissgetränke. Dem Henkel.

Ansonsten ist besticht der Galao durch die Atmosphäre in der er genommen wird: Beim Portugiesen. Und das heisst in Hamburg soviel wie ein kleiner lärmender Laden mit vielen Leckereien, die jedem Kalorienzähler die Schamesröte ins Gesicht treiben.

Mein Lieblingsportugiese befindet sich in der Schanze.

M.I.P:
Schulterblatt, Ecke Eifflerstraße.
Geöffnet Mo-Sa 8-20 Uhr

Die Namenswahl ist etwas ungünstig. 'kommst Du mit ins Mongo's? Nee. Echt nicht. Eigentlich aber lohnt sich ein Besuch. Die Location ist schön in einem Industriebau untergebracht:
Und das Essen ist wahrlich ungewöhnlich: Alle Zutaten liegen frisch zerlegt auf der Theke. Bis hin zum Hai- und Kopi-Fisch.
Am TIsch bestellt man sich die passende Marinade bekommt eine Schale und dann geht es los: Man wandelt also entlang und schaufelt sich das Zeug in die Schale. Aber Achtung: Die Schale muss richtig voll werden! denn das Zeug sinkt beim Garen zusammen. Immerhin Reis gibt es immer nach und so wird man auf jeden Fall satt.

Mongos
Altendorfer Strasse 3A - 45127 Essen
Tel. 02 01 - 109 59 86 - Fax 02 01 - 109 59 87
Öffnungszeiten:
Sonntag - Donnerstag
Restaurant: 17- 0 Uhr
Küche: bis 22.30 Uhr

Freitag + Samstag
Restaurant: 17- 1 Uhr
Küche: bis 23.30 Uh

Das ist Hamburg. Glanz und Elend dicht beieinander. Das macht Hamburg zur Metropole. Ganz im Gegensatz zu München oder Cottbus.

Zweihundert Meter rechts von dieser Aufnahme schwimt eine Wohncontainerburg auf der Elbe. Dort Wohnen reichlich Asylbewerber, die nicht arbeiten dürfen. Gegenüber sieht man eine Quelle des Hamburger Wohlstands: Den Containerhafen. Die stählernen Dinosaurier heben und senken ihre Köpfe über die Lastkähne der Gegenwart.

Glück ist: bei 10°C Außentemperatur unter den Gas-Heizstrahlern zu sitzen und die kalte Frühlingssonne genießen.

In diesem Ambiente gibt es dann zum Beispiel ein tolles Mittagsmenü für schlanke 18Euronen. Drinks exklusive. Drei Gänge, die satt machen obgleich sie übersichtlich daher kommen. Lamm-Karrees zum Beispiel. Die Küche ist am Mittag jeden cent wert. Abends empfiehlt sich eine Kreditkarte mit großzügigem Verfügungsrahmen.

Nebenan gibt es eine Bar. Auch hier gilt: Kreditkarte sollte dabei sein. Schon wenige Cocktails entsprechen einem Tagesgehalt einer studentischen Hilfskraft.


Das Au Quai
Große Elbstraße 145 b-d, 22767 Hamburg
Telefon : 040- 38037730 Fax : 040- 38037732

Resto: Mo.-Fr. 12h - 22:30h, Sa ab 18h
Bar: Mo-Sa. 17h bis zum letzten zahlenden Gast

Die Karre ist uralt. Eigentlich. Dennoch: Fahrwerk, Motor, Bremsen, Ergonomie... Eigentlich alles an diesem Auto ist besser als man es in irgendeinem anderen Auto mit 200PS findet. Auch der Verbrauch: gemächlich gefahren (nicht schneller als 180) kommt man an die 10 Liter heran. Ein 75PS Golf verbraucht dann locker 14 Liter. Ohne dass man angemessen schnell unterwegs wäre.

Ein Wort zum Fahren: fast 300Nm klingen angesichts der ganzen starken Diesel nicht viel. Dennoch: Kraft ohne Ende. Vmax bei 240, gut laufende Exemplare gehen Tacho bis 275. Da das Auto kompakt und leicht ist, noch dazu über die maßen neutral und gutmütig, macht die Landstrassenfahrt mehr Spaß als in den meisten anderen Fahrzeugen.

Auch wenn er nicht so toll aussieht: I love this car!

Loft ist noch irgendwie geschmeichelt. Das LaSalle in Zürich ist ausgesprochen pittoresk.

An der Bar gibt es leckere Drinks, wie es sich gehört. Allein: der deutsche Besucher sucht den Realitätsbezug zwischen Preis und Drink. 'Da fehlen doch zwei Drittel des Drinks?' fragte ich mich unvermittelt, als ich meinen (gleichwohl wohlschmeckenden) FIngerhut voll Drink serviert bekam. Trotzdem: Einen Besuch wert!

LaSalle Restaurant
Schiffbaustrasse 4
CH-8005 Zürich
Fon +41 (0)1 258 70 71

Tapas-Bars. Wie originell. Ich denke sofort an München und ich denke sofort an den klassischen Rip-off: Eine kleine Schale Oliven (aus der Dose) für 10 Euro und dazu mittelmässiger Rotwein vom Aldi für 5 Euro pro Glas.

Nicht so das Monte-Christo in BAD. Ich hatte das Kaninchen in Zitronensauce. Einfach ein Gedicht. Nicht billig, aber: Der Preis wird vergessen, Qualität bleibt bestehen. Auch die anderen Köstlichkeiten waren erlesen.

Zu den Getränken: Vom Inhaber wurden wir auf ein Glas leckersten Cava eingeladen. Mich als alten Pénédes-Liebhaber hat das natürlich sofort begeistert. Aber neben wirklich ordentlichen Weinen hat das Monte-Christo auch eine Eigenkreation im Programm, die ich den ganzen Sommer saufen könnte: Eine Rosé-Schorle, deren genauen Ingredenzien nicht bekannt gegeben werden. Soviel weiss ich: Limette, Rosé-Wein und Minzzweige.

Die Location ist geschmackvoll und nett. Insbesondere (bei schönem Wetter): Der Hof:

Das Monte-Christo in Baden-Baden
Eichstrasse 5
Telefon: 07221 / 39 34 34

Am Ostufer ist es nicht so angesagt wie am Westufer. Trotzdem: Am Schwentin, liegt ein ehemaliges Mühlengebäude:


Die Salate sind lecker und reichlich, soviel kann ich sagen. Ich war eingeladen von einer Dozentin der FH. Und diese versicherte mir, dass die restliche Speisekarte ebenfalls köstlich ist.,

Außerdem ist die Mühle sehr pittoresk: nachts ist sie wunderbar ausgeleuchtet. Von der Terasse hat man einen guten Blick auf das Westufer und direkt unter den Augen wendet der zum Ausflugsdampfer umgebaute Schlepper "Falkenstein".

Einfach schön.

Die Alte Mühle Kiel
An Der Holsatiamühle 8 in 24149 Kiel
Telefon: (0431) 2059001
Geöffnet täglich ab 11:30, durchgehend warme Küche

Ds müde Haupt auf elegante Laken betten. Keine 08/15-Ibis-mercure-dorint-intercity-Grütze, sondern ein nettes kleines Hotel.

Für Frankfurt habe ich es gefunden: Das Bristol-Hotel. Über HRS ist es wohl nicht buchbar, aber die Preise sind auch so ganz OK (knapp 80€ / Nacht unter der Woche).

Bristol Hotel
Ludwigstr. 15.
60327 Frankfurt / Main
Tel: 069 / 24239-0

Da kann man ja auch nur schmunzeln: So viele Werber liften die Mundwinkel.

Im La Bohème trifft sich eben diese. Naja nicht wirklich. Aber nett ist es trotzdem. Trotz des französichen Namens ist die Küche eher italienisch.